Wo kann Plasma angewendet werden?

Die Plasmatechnologie ist eine sehr vielfältige Technologie, die bereits weitgehend unbemerkt ihren Einzug in die Lebensmitteltechnik vollzogen hat. Dies ist vor allem im Bereich der Kunststoffverpackungen erreicht worden. Hier dient die Plasmabehandlung insbesondere der Verbesserung der Bedruck- und Verklebbarkeit von Kunststofffolien. Aber auch im Bereich der Dekontamination werden bereits Plasmaverfahren für die Desinfektion von Verschlusskappen für Getränkeflaschen mittels UV-Strahlungsquellen eingesetzt.

UV-Bestrahlung wird auch zur Desinfektion von Anlagenteilen verwendet. Ebenso werden Luftfilteranlagen mit Plasma ausgestattet, um einerseits einen Geruchsabbau zu erreichen und andererseits die Lebensdauer der Filter zu erhöhen.

Die Behandlung von Lebensmitteln mit Plasma ist neu und wird zurzeit im Wesentlichen in der Wissenschaft vorangetrieben. Hierbei sind aber vor einem industriellen Einsatz auch wichtige Fragen der Sicherheit zu betrachten, die bereits von Expertengremien beurteilt werden, siehe hierzu die "Stellungnahme zum Einsatz von Plasmaverfahren zur Behandlung von Lebensmitteln" [PDF Download - 85 KB] der DFG Senatskommission zur gesundheitlichen Bewertung von Lebensmitteln vom 25.05.2012.

Grundsätzlich kann Plasma mikrobiologische Kontaminationen reduzieren und so sowohl Einfluss auf die Haltbarkeit als auch das gesundheitliche Risiko von geringverarbeiteten Lebensmitteln wie z.B. Freshcut-Produkten nehmen.

Ganz neu sind Versuche Plasmen zur Lebensmittelfunktionalisierung einzusetzen.

Auch Saatgut wird seit einigen Jahren in der Forschung mittels Plasma behandelt. Hierbei werden zwei Ziele verfolgt. Zum einen soll eine Reduktion der biologischen Belastung erzielt werden, um auf die chemische Beizung verzichten zu können. Das zweite Ziel ist die gezielte Steuerung der Auskeimung.

Anwendungsbereiche:

  • Anlagenumfeld und Medien:
    • Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht oder Ozon
    • Abluftreinigung
  • Anlagen
    • Desinfektion von Anlagenteilen (CIP/SIP)
  • Verpackung
    • Benetzbarkeit, Druckvorbereitung, Verklebbarkeit
    • Desinfektion des Verpackungsmaterials
  • Lebensmittel
    • Reduktion von Nach-Ernteverlusten
    • Reduktion von Verarbeitungsverlusten
    • Verbesserung der Lagerfähigkeit/Haltbarkeit
    • Verbesserung der hygienischen Sicherheit von Frischeprodukten