Was ist Plasma?
Plasma (griech.: das Formbare) wird auch als der 4. Aggregatzustand der Materie bezeichnet. Einfach vorstellen kann man sich das am Beispiel von Wasser: In Form von Eis ist es ein fester Körper, führt man ihm Wärme, also Energie, zu, wird es flüssig, bei weiterer Energiezufuhr schließlich gasförmig. Wird jedoch einem Gas noch mehr Energie zugeführt, entsteht ein Plasma: Ein Zustand, in dem sich von den Gasatomen oder -Molekülen äußere Elektronen lösen.
In einem Plasma bewegen sich Atome, bzw. Moleküle, Ionen (Atome, denen ein oder mehrere Elektron fehlen) und Elektronen frei umher und wirken gleichzeitig aufeinander ein. Ein Plasma ist also ein vollständig oder teilweise ionisiertes Gas, das als elektrisch leitendes Medium eine Reihe von besonderen Eigenschaften besitzt.
Materie im Plasmazustand findet sich in der Sonne und in allen Sternen. Aber auch der von der Sonne ausgehende Sonnenwind und die geladenen Teilchen, die im Magnetfeld der Erde gefangen sind, bilden Plasmen.
Technische Plasmen sind nur teilweise ionisierte Gase. Sie können insgesamt Raumtemperatur haben ("Niedertemperatur-Plasmen"), die freien Elektronen jedoch sind äußerst reaktionsfreudig. Technische Plasmen sind unentbehrliche Werkzeuge in vielen Industriebranchen.
Wer kann von Plasmatechnik profitieren?
Plasmatechnik ist ein unentbehrliches Werkzeug in vielen Industrie- und Technologiebranchen. Sie wird überall dort eingesetzt, wo es auf Qualität, Produktivität, Umweltverträglichkeit, Präzision und Flexibilität ankommt. Meistens bleibt Plasmatechnik jedoch unsichtbar, denn nur selten ist das Wort im Produktnamen zu finden wie beim Plasmafernseher. Hier nur einige Beispiele für Branchen, die von der Plasmatechnik profitieren können:
- Druck und Papier
- Fahrzeugbau
- Holzverarbeitung
- Kunststofftechnik
- Lebensmitteltechnologie
- Medizintechnik
- Textilindustrie
- Umwelttechnik
- Verpackungstechnik
- Werkzeugbau
Was kann Plasmatechnik?
Plasmatechnik eröffnet durch innovative Produkte und Verfahren neue unternehmerische Chancen. Die Palette der Anwendungsfelder ist groß: Oberflächen unterschiedlichster Materialien können beschichtet, aktiviert, funktionalisiert, gereinigt, entkeimt oder geätzt werden, Abluft kann von Schadstoffen, Gerüchen oder Keimen befreit werden und vieles andere mehr. Plasmatechnik bietet Lösungen für zum Beispiel folgende Anwendungsfelder:
Oberflächentechnik
- Bioverträglichkeit
- Dekorative Effekte
- Entkeimung
- Flüssigkeits- und Gasdurchlässigkeit
- Gleit- und Reibungsverhalten
- Haftvermittlung (Bedruckbarkeit, Lackierbarkeit, Verklebbarkeit)
- Korrosionsschutz
- Kratzschutz
- Verschleißschutz
Umwelttechnik
- Entkeimung
- Geruchsbeseitigung
- Schadstoffabbau
Messtechnik
- Arbeitsplatzüberwachung
- Prozesssteuerung
- Umweltmonitoring